Ocean-Bound Plastik – Mehr als nur ein Schlagwort

OCEAN MATERIAL | JUN 16th 2025 | 15 MIN

Inhaltsverzeichnis

  1. Was viele beim Thema Ozeanplastik falsch verstehen
  2. Was ist Ocean-Bound Plastik – wirklich?
  3. Warum Ocean-Bound Plastik echte Lösungen braucht
  4. So arbeitet Ocean Material® – Schritt für Schritt
  5. Die Menschen hinter dem Ocean-Bound Plastik
  6. Vom Abfall zum Wertstoff
  7. Unser ganzheitlicher Ansatz gegen Ozeanplastik
  8. Bereit für zertifiziertes Ocean-Bound Plastik?

Was viele beim Thema Ozeanplastik falsch verstehen

Der Großteil des Plastikmülls in unseren Ozeanen stammt nicht aus illegaler Entsorgung auf See – sondern von Land. Aus kaputten Abfallsystemen, überlasteten Küstenregionen und Flüssen ohne Infrastruktur. Wird Plastik einmal Sonne, Salzwasser und Zeit ausgesetzt, zerfällt es in brüchige Fragmente und lässt sich kaum noch recyceln.

Deshalb ist Vorbeugung wichtiger als Aufräumen. Und genau darum arbeitet Ocean Material® direkt in Hochrisikogebieten an der Küste – dort, wo Plastik gestoppt werden kann, bevor es ins Meer gelangt.

Szenen aus Südostasien zur Sammlung und Sortierung von Ocean-bound Plastik – ein wichtiger Schritt im Recyclingprozess mit sozialem Impact.
Bild: Die echten Gesichter des Plastikproblems
Bildunterschrift: Ein Blick auf die Realität in Südostasien – von Waste-Pickern über Geisternetze bis zu zertifizierten Recyclingzentren. Jeder Mensch, jedes Bild ist ein Teil der Rückverfolgbarkeit bei Ocean Material®.

Was ist Ocean-Bound Plastik – wirklich?

Der Begriff „Ocean-Bound Plastik“ (OBP) wurde 2015 von Dr. Jenna Jambeck geprägt. Er bezeichnet falsch oder unzureichend entsorgten Plastikmüll in einem Umkreis von 50 km zur Küste. Seither wurde der Begriff weiterentwickelt und umfasst heute:

  • Potenzielles OBP – unsachgemäß entsorgter Müll nahe der Küste
  • Wasserweg-OBP – Plastik in Flüssen und Kanälen
  • Strandnahes OBP – Abfälle direkt an Küstenstreifen
  • Fanggerät-OBP – entsorgte Netze, Leinen und Käfige

Bei Ocean Material® liegt ein Schwerpunkt auf der Rückgewinnung von Fischernetzen aus kleinen Küstengemeinden. Diese Netze wurden früher oft direkt im Meer entsorgt – heute holen wir sie über strukturierte Rücknahmesysteme zurück. Technisch gesehen gehören sie zur Kategorie Ocean-Bound Plastik – wir bezeichnen sie aber bewusst als **Ozeanplastik**:
Weil sie im Meer lagen, erhebliche ökologische Schäden verursachen, schwer zu verarbeiten sind – und zu den gefährlichsten Formen von Meeresmüll gehören.

Warum Ocean-Bound Plastik echte Lösungen braucht

Ohne funktionierende Systeme bleibt OBP nur ein Etikett. Was **nicht** funktioniert:

  • Unrückverfolgbare Kunststoffe über Zwischenhändler kaufen
  • Waste-Picker unfair bezahlen
  • Niedrigwertige Materialien ohne lokalen Nutzen exportieren

Sammelstelle für Ocean-bound Plastik auf Bali – sichtbarer Ursprung des Problems und Schlüssel zur Lösung an Land.

Bild: Lokale Sammler:innen sortieren Plastik
Bildunterschrift: Rückverfolgbarkeit und faire Bezahlung stärken lokale Wertschöpfung

So arbeitet Ocean Material® – Schritt für Schritt

Von der Sammlung bis zur zertifizierten PET-Flocke – Der komplette Prozess in 9 Schritten

📍 Alle Bilder stammen von Ocean Material® Partnerstandorten in Südostasien – dort beginnt unsere zertifizierte Ocean-Bound Plastik-Lieferkette.

Schritt 1: Hier beginnt es

So entsteht Ocean Material® – Schritt für Schritt

Ocean-bound Plastik bei einer Sammelstelle auf den Philippinen – Schritt für Schritt im Rahmen der transparenten Lieferkette von Ocean Material®

Abgelegene Küstenregionen mit schlechter Abfallinfrastruktur – genau hier sammelt sich Plastik, weil es keine Alternativen gibt. Wir schaffen daraus neuen Wert.

Schritt 2: Von Hand gesammelt

Sortiert von lokalen Sammler:innen

Ocean-bound Plastik wird von lokalen Sammler:innen auf den Philippinen per Hand gesammelt und sortiert – ein zentraler Schritt in der Lieferkette.

Waste-Picker und Mikro-Unternehmen sammeln gemischte Kunststoffe mit einfachsten Mitteln. Faire Bezahlung und Würde stehen im Mittelpunkt – jeder Sack wird gewogen, dokumentiert und verfolgt.

Schritt 3: Trennung nach Material

Flaschen werden nach Typ sortiert – bereit für den nächsten Schritt

Ocean-bound Plastik wird nach Typ sortiert und für die Weiterverarbeitung vorbereitet – ein strukturierter Schritt im Recyclingprozess.

Die Sortierung beginnt direkt vor Ort: PET wird von HDPE, PP und anderen Kunststoffen getrennt, um saubere Materialströme zu garantieren.

Schritt 4: Feinsortierung

Farben getrennt und Etiketten entfernt – meist per Hand

Ocean-bound Plastik wird per Hand nach Farben getrennt und von Etiketten befreit – ein wichtiger Schritt zur Qualitätskontrolle vor dem Recycling.

Die Qualität zählt: Farbige Flaschen, Verschlüsse und Etiketten werden sorgfältig getrennt, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Schritt 5: Anlieferung ins Preprocessing

Zwischengelagert im Preprocessing – bereit fürs Recycling

Ocean-bound Plastik wird in einer Vorverarbeitungsanlage gelagert und für das Recycling vorbereitet – der letzte Schritt vor der Wiederverwertung.

Nach der Sortierung werden die Materialien zu Partnerbetrieben gebracht – dort beginnt die Vorreinigung und Vorbereitung für den Recyclingprozess.

Schritt 6: Sichtkontrolle vor dem Waschen

Letzte Kontrolle vor dem Nassprozess

Qualitätskontrolle von Ocean-bound Plastik vor dem Nasswaschprozess – entscheidend für sauberes, wiederverwertbares Material.

Ein geschultes Team entfernt letzte Verunreinigungen vor der Nassverarbeitung – Qualität wird Schritt für Schritt gesichert.

Schritt 7: Kaltwäsche

Kalt gewaschen – Schmutz raus, Wert erhalten

Qualitätskontrolle von Ocean-bound Plastik vor dem Nasswaschprozess – entscheidend für sauberes, wiederverwertbares Material.

Energieeffiziente Kaltwäsche entfernt Oberflächenschmutz und organische Reste – wichtig für stabile Materialqualität.

Schritt 8: Heißwäsche

Heiß gewaschen – Für Qualität nach globalem Standard

Ocean-bound Plastik wird heiß gewaschen, um internationale Qualitätsstandards zu erfüllen – ein Schlüsselschritt im Recyclingprozess.

Intensive Reinigung sorgt für Hygiene und macht das Material fit für den Einsatz in Konsumgütern, Verpackung und Textilien.

Schritt 9: Das Endprodukt

Ocean Material® – PET-Flakes. Zertifiziert. Rückverfolgbar. Zirkulär.

Zertifizierte PET-Flakes aus Ocean-bound Plastik, verpackt in Big Bags – rückverfolgbar, zirkulär und bereit für den industriellen Einsatz.

Unsere Flakes sind bereit zur Weiterverarbeitung – für Textilien, Verpackung, Möbel oder Logistiklösungen. Jede Charge ist dokumentiert, rückverfolgbar und impact-zertifiziert.

Die Menschen hinter dem Ocean-Bound Plastik

Porträts der Menschen hinter der Sammlung von Ocean-bound Plastik – die oft übersehenen Held:innen einer globalen Bewegung.

Bild: Porträts von Arbeitenden, Sammler:innen und Gemeinden
Bildunterschrift: Echte Menschen. Echte Jobs. Echter Impact.

Unser Modell funktioniert nur durch die Menschen dahinter: Sammler:innen, Recycler:innen, Fischer, Sortierer. Sie sind das Rückgrat jeder Flake, die wir liefern.

Wir kaufen kein anonymes Plastik. Wir wissen, wer es gesammelt hat. Wir wissen, wie es behandelt wurde. Und wir dokumentieren jeden Schritt.

Vom Abfall zum Wertstoff

Regranulat aus Ocean-bound Plastik, gehalten in Händen – Symbol für Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Materialinnovation.

Bild: Vom Geisternetz zum hochwertigen Rezyklat
Bildunterschrift: Aus dem schlimmsten Abfall entsteht zertifiziertes Material.

Unsere Technologie verwandelt bisher ungenutzten Kunststoff in hochwertige Materialien – genutzt von globalen Marken in Verpackung, Textilien und Logistik.

Jedes Produkt aus Ocean Material® hilft dabei:

  • Ozeanplastik zu vermeiden
  • Faire Jobs zu schaffen
  • Zirkularität zu fördern

Unser ganzheitlicher Ansatz gegen Ozeanplastik

🧠 Bildung als Prävention

Zirkularität beginnt **vor** der Sammlung. Deshalb organisieren wir Bildungsworkshops in Küstengemeinden:

  • Aufklärung über Plastik und Umweltauswirkungen
  • Verständnis für Materialwert und globale Lieferketten
  • Impulse für bessere Praktiken und Leckagevermeidung

Ocean Material® ist so konzipiert, dass es gefährliche Plastikströme **stoppt, verwertet und ersetzt**, bevor sie ins Meer gelangen.

⚓ Fischernetze & Ausrüstung: Die kritische Gefahr

Fischereiausrüstung macht bis zu ein Drittel des Ozeanplastiks aus – und ist die tödlichste Form. Geisternetze töten Meeresleben, zerstören Korallen und sind kaum zu bergen. Wir:

  • Sammeln und recyceln Netze, Leinen und Käfige
  • Verwerten sie zu Hochleistungsmaterialien
  • Dokumentieren jeden Schritt mit voller Rückverfolgbarkeit

🌿 Verpackungen aus Seegras: Die natürliche Alternative

Wir entwickeln biologisch abbaubare Verpackungen auf Basis von Meeresalgen – angebaut in verantwortungsvoller mariner Landwirtschaft. Eigenschaften:

  • Heim-kompostierbar
  • Ideal als Ersatz für Einwegplastik (Lebensmittel, Kosmetik, Trockenware)
  • Frei von Mikroplastik

♻️ Upcycling komplexer Kunststoffabfälle: Aus Abfall wird Ressource

Niedrigwertige Mischkunststoffe (Folien, Verbundstoffe, Textilien, PVC etc.) landen meist auf Deponien oder im Ofen. Unsere Technologie verwandelt sie direkt in:

  • Leichte Platten für Industrie und Bau
  • Modulare Logistiklösungen (Paletten, Schutzplatten)

Bereit für zertifiziertes Ocean-Bound Plastik?

Keine Greenwashing-Versprechen. Kein Zwischenhandel. Nur zertifiziertes Material, lokale Wirkung und globale Qualität.

👉 Materialien entdecken
👉 Kontakt aufnehmen für gemeinsame Projekte oder Materialbezug.

Jede Charge ist rückverfolgbar. Jede Lösung auf Wirkung ausgelegt.

Lasst uns bessere Materialien schaffen – von der Küste bis ins Produkt.

 

🌍 Mehr über Ocean Material® und unsere weltweiten Lösungen erfahren Sie auf oceanmaterial.com.

 

16.06.2025

FAQ

Sind alle recycelten Fischernetze gleich?

Nein, überhaupt nicht. Es gibt große Unterschiede zwischen hochwertigen Netzen aus der kommerziellen Aquakultur – diese stammen oft aus Süßwasseranlagen im Inland und werden regelmäßig ausgetauscht – und Fanggeräten, die aus Küstengemeinden zurückgewonnen oder als sogenannte Geisternetze gesammelt werden.
Ocean Material® konzentriert sich auf Netze mit echtem Meeresbezug: solche, die beim Fischfang auf offener See eingesetzt, dann ins Meer geworfen oder von Kleinfischern zurückgelassen wurden. Diese Netze stellen eine erhebliche Umweltgefahr dar und werden oft als Ozeanplastik – nicht nur „ocean-bound“ – klassifiziert, da sie direkt marinem Einfluss ausgesetzt waren, komplex in der Rückgewinnung sind und große ökologische Schäden verursachen.

Warum ist Fischereiausrüstung so wichtig?

Weil sie eine ernsthafte Gefahr für Meereslebewesen und Ökosysteme darstellt. Verlassene Netze – sogenannte Geisternetze – fangen Tiere, zerstören Korallenriffe und zersetzen sich kaum.
Fanggeräte gehören zu den langlebigsten und schädlichsten Formen von Meeresmüll. Deshalb sammeln, verfolgen und verwerten wir Netze, Seile und Käfige – und machen aus einem Problem einen nachhaltigen Wertstoff.

Was unterscheidet eure Lieferkette von anderen?

Wir arbeiten nicht wie klassische Zwischenhändler. Ocean Material® kann direkt über zertifizierte Recycler bezogen werden – ohne zusätzliche Handelsstufen oder aufgeblähte Margen. Das bedeutet: maximale Effizienz, vollständige Rückverfolgbarkeit und echte Transparenz von der Quelle bis zur Lieferung.
Wir arbeiten direkt mit den Gemeinden, vermeiden Wiederverkäufer und lassen jede Charge über OceanCycle zertifizieren.

Kann Seegras wirklich Plastik ersetzen?

Ja – bei vielen kurzlebigen Produkten wie Folien, Beschichtungen oder laminiertem Papier. Unsere aktuelle Produktpalette auf Seegrasbasis umfasst flexible Folien, Beschichtungen und Papier. Alle sind ozeansicher, heim-kompostierbar und frei von Mikroplastik. Weitere Produktlinien befinden sich in Entwicklung.

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